Überblick Lateinamerika
„Gewerkschaften in Lateinamerika stärken – Ungleichheit bekämpfen“
Der Rechtsruck in Lateinamerika stellt die Gewerkschaften vor neue Herausforderungen. Konservative Arbeitsrechtsreformen bedrohen die sozialen Errungenschaften der vergangenen 15 Jahre in Brasilien und Argentinien. Auch in anderen Ländern bangen Arbeitnehmer_innen um ihre Rechte. Steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Löhne und neue Armut bestimmen den Alltag vieler Menschen in Lateinamerika. Auch Gewerkschafter spüren den Gegenwind. Das DGB Bildungswerk BUND und die Partner in Lateinamerika stellen sich der Herausforderung: Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, gewerkschaftliche Strukturen zu stärken, erkämpfte Arbeitsrechte zu verteidigen und mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen.
In Brasilien unterstützt das DGB Bildungswerk BUND den Gewerkschaftsdachverband CUT bei seiner Jugendarbeit – Ausbildung und Förderung für den Nachwuchs, damit die Organisierung von Arbeitnehmenden auch in Zukunft gesichert ist. Ein zweites Projekt im größten Land Lateinamerikas unterstützt die Organisation Reporter Brasil, die sich gemeinsam mit der Kleinbäuer_innengewerkschaft CONTAG und der Landarbeiter_innengewerkschaft CONTAR für bessere Arbeitsbedingungen in ländlichen Regionen einsetzt.
Die Gewerkschaftsschule Escuela Nacional Sindical ist der kolumbianische Partner des Bildungswerks. Ziel des Projekts ist Weiterbildung und die Stärkung gewerkschaftlicher Strukturen. Zwei weitere Projekte wurden mit den regionalen Dachverbänden IndustriALL Global Union und Public Services International (PSI) entwickelt. Die Zusammenarbeit mit dem Lateinamerikabüro von IndustriALL in Uruguay zielt auf eine bessere Einbindung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in die gewerkschaftlichen Führungsstrukturen in insgesamt fünf Ländern der Region ab. Das Projekt mit dem interamerikanischen Regionalbüro der Gewerkschaften im öffentlichen Dienst mit Sitz in Sao Paulo will die Rolle von Minderheiten wie Indigenen, Schwarzen und der LGBT-Community an ihren Arbeitsplätzen stärken.
Koordiniert wird das Lateinamerika-Projekt des Bildungswerks im Regionalbüro Lateinamerika in der südbrasilianischen Industriemetropole Sao Paulo. Vor Ort gibt es eine enge inhaltliche Zusammenarbeit und ständigen Austausch mit den Partnerorganisationen sowie anderen gewerkschaftlichen Einrichtungen. Auch mit Gruppen, die in früheren Projektzyklen gefördert wurden, besteht guter Kontakt. Das Regionalbüro ist Teil des Nord-Süd-Netzes des DGB-Bildungswerks und versteht sich als Knotenpunkt, in dem Initiativen deutscher und lateinamerikanischer Gewerkschaften zusammenlaufen und im ständigen inhaltlichen Austausch die internationale Gewerkschaftsarbeit auf beiden Seiten des Atlantiks vorantreibt.
Laufzeit des Projekts: 1. Januar 2018 – 31. Dezember 2020
Das Lateinamerika-Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) gefördert.
Kontakt:
Andreas Behn
Leiter Regionalbüro Lateinamerikain São Paulo, Brasilien
Mail: andreas.behn@dgb-bildungswerk.de