Griechenland: „Mare Liberum“-Schiff an die Kette gelegt
Das Schiff der deutschen Menschenrechts-NGO Mare Liberum ist von den griechischen Behörden festgesetzt worden. Die Crew habe am 21. Oktober, kurz nach dem Auslaufen die Anweisung erhalten, in den Hafen zurückzukehren. Als Begründung nannten die griechischen Behörden die „Sicherheit von Menschenleben auf See“. Mare Liberum ist seit März 2020 in der Ägäis mit einer Beobachtungsmission unterwegs. Nach eigenen Angaben hat die NGO seitdem mehr als 700 so genannter Pushbacks dokumentiert: Fast 20.000 Menschen seien dabei gewaltsam und rechtswidrig an der Einreise in die EU gehindert worden. Seit Juli 2021 habe sich die Situation erneut verschärft. Normalerweise zähle die NGO durchschnittlich 35 Pushbacks pro Monat, in vergangenen drei Monaten registrierte sie 198 solcher Vorfälle, bei denen ungefähr 5.000 Menschen illegal in türkische Gewässer zurückgedrängt wurden. „Die griechischen Behörden missbrauchen ihre Macht, um Zeug_innen aus Gebieten fernzuhalten, die zum Hauptschauplatz regelmäßiger Grenzverbrechen gegen Menschen geworden sind“, so Mare Liberum.