
SVR: Neue Studie zu Migrant_innenorganisationen
Bis zu 14.300 formalisierte Migrant_innenorganisationen gibt es in Deutschland. Viele von ihnen haben sich inzwischen zu größeren Verbänden zusammengeschlossen. Seit gut zehn Jahren wird der Aufbau von Migrant_innen-Dachverbänden auch staatlicherseits vermehrt gefördert. „Es gibt in der Politik den Wunsch, ein übergeordnetes Verbändefeld zu schaffen“, sagt Jan Schneider, Leiter des wissenschaftlichen Stabs des Sachverständigenrats Migration. Der geht in einem Forschungsprojekt der Frage nach, wie die wechselseitigen Erwartungen von Politik und Migrant_innen Dachverbänden bei der Gestaltung der Integrationspolitik zueinanderpassen. Unter anderem hätten die Verbände mit einem gemeinsamen Entwurf für ein Bundespartizipationsgesetz politischen Gestaltungswillen bewiesen – der Vorschlag wurde im Koalitionsvertrag aufgegriffen, so der SVR. Inzwischen hätten sich die Erwartungen an Migrant_innenorganisationen und ihre Dachverbände vielfach erfüllt. Besonders bei der zielgruppenspezifischen Versorgung und Ansprache von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte haben sie sich etwa aufgrund von Sprachkenntnissen sowie einer hohen interkulturellen Sensibilität bewährt. „Während der Corona-Pandemie haben Migrantendachverbände wertvolle Unterstützung bei der Verbreitung von Informationen über Infektionsschutzmaßnahmen geleistet”, so der SVR.