Corona trifft Wanderarbeiter_innen hart
Die Pandemie verändert das Leben von Menschen rund um die Welt. Doch die 164 Millionen Wanderarbeiter_innen weltweit – insbesondere diejenigen, die im informellen Sektor arbeiten – sind besonders betroffen. Das stellen die Internationale Organisation für Migration (IOM) und das UN World Food Programme (WFP) in einem neuen Bericht fest. Die Wanderarbeiter_innen arbeiteten oft befristet oder saisonal für niedrige Löhne und ohne Zugang zu sozialen Schutzsystemen. Während Wirtschaftskrisen seien diese Bevölkerungsgruppen oft die ersten, die ihre Arbeit verlieren. Darüber hinaus könnten Unterbrechungen der landwirtschaftlichen Saisonarbeit schwerwiegende Auswirkungen auf die Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Nahrungsmitteln haben. Sie könnten teurer werden. Ohne nachhaltiges Einkommen, so heißt es in dem Bericht, würden viele Migrant_innen nicht nur zur Rückkehr in ihre Heimat gedrängt, auch Rücküberweisungen, die für rund 800 Millionen – oder jeden neunten – Menschen auf der Welt ein wichtiger Rettungsanker sind, gingen zumindest temporär zurück. Die Weltbank erwartet 2021 einen Rückgang der weltweiten Rücküberweisungen an Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen um 14 Prozent. WFP geht davon aus, dass allein deshalb mindestens 33 Millionen weitere Menschen bis Ende kommenden Jahres Hunger leiden könnten.
Mehr Info: www.wfp.org
November/2020