Aktives Engagement von jungen sowie weiblichen Gewerkschafter_innen in gewerkschaftlichen Strukturen in Südostasien
Projekthintergrund:
Die offizielle Registrierung und Anerkennung von Gewerkschaften durch staatliche Behörden unterliegen strengen und schwierigen Anforderungen in Kambodscha. Vor allem jungen und weibliche Arbeitnehmer_innen sind von prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen betroffen, sowie zu geringen Teilen in gewerkschaftlichen Strukturen organisiert. In Indonesien wurden Gewerkschaften durch eine Gesetzesänderung seit 2016 von ehemals tripartiten Verhandlungen zum staatlichen Mindestlohn ausgeschlossen. Gegenwärtig wird der Mindestlohn nur zwischen Arbeitgeber_innen und der Regierung verhandelt. Infolgedessen stagnieren oder sinken die Löhne der Arbeitnehmer_innen – insbesondere in arbeitsintensiven Industrien wie etwa der Bekleidungs-, Elektro- und Schuhindustrie, in denen allem junge und/oder weibliche Arbeitnehmer_innen beschäftigt sind. Die Gewerkschaften setzten sich dafür ein, wieder Teil der Verhandlungen zu werden. Jedoch wird gegenüber Gewerkschaften meist feindselig reagiert. Versammlungen von Arbeitnehmer_innen werden oft gewaltsam niedergeschlagen, was viele Arbeitnehmer_innen daran hindert, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Auf den Philippinen finden junge und/oder weibliche Arbeitnehmer_innen vor allem eine Beschäftigung in der exportorientierten Produktion. Viele haben nur befristete Arbeitsverträge und keine Kenntnisse über ihre Arbeitsrechte. Frauen und junge Menschen sind nur zu einem geringen Teil in den philippinischen Gewerkschaften repräsentiert.
Projektziel: Ziel des Projekts ist es, junge und weibliche Gewerkschafter_innen auf verschiedenen gewerkschaftlichen Ebenen aktiv auf Führungsebene und in sozialen Dialogen zu arbeitsrelevanten jugend- und geschlechtsspezifischen Themen zu beteiligen. Dabei greift das Projekt auch auf die Erfolge aus dem Vorgängerprojekt zurück, in welchem bereits einige junge und weibliche Arbeitnehmer_innen gewerkschaftliche Führungspositionen einnehmen konnten.
Projektpartner: Der Projektpartner, die Vertretung des Internationalen Gewerkschaftsbunds in der Region Asien-Pazifik, die International Trade Union Confederation Asia Pacific (ITUC AP) und ihre Mitgliedsgewerkschaften setzen sich für die verstärkte Organisierung von Arbeiter_innen in Gewerkschaften sowie für die Verbesserung von Arbeitnehmer_innenrechte in unterschiedlichen wirtschaftlichen Sektoren ein. ITUC AP führt das Projekt mit ausgewählten Mitgliedsgewerkschaften in Kambodscha, Indonesien und den Philippinen durch.
Das DGB Bildungswerk BUND unterstützt den Projektpartner seit 2019 bei der Implementierung seiner Projekte in der Region Südostasien.
Laufzeit des Projekts: 1. Januar 2022 – 31. Dezember 2024
Projektfinanzierung: Das Projekt wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert.
Link zur Homepage des Projektpartners: www.ituc-ap.org