Förderung guter Arbeit in ausgewählten Sektoren durch aktives Engagement insbesondere von jungen und weiblichen Gewerkschafter_innen in Chittagong, Bangladesch
Projekthintergrund:
Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Bangladesch ist sehr jung. Viele Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze und finden, wenn überhaupt, oft nur einen Job im informellen Sektor. Frauen, welche zunehmend auf den Arbeitsmarkt strömen, finden oft eine Tätigkeit im boomenden, informell organisierten Textilsektor.
Die Organisierung in Gewerkschaften in Bangladesch ist sehr schwierig. Restriktive Gesetze verbieten es beispielsweise, sich über den eigenen Betrieb hinaus zu organisieren. Arbeitgeber_innen missbilligen in einzelnen Sektoren gewerkschaftliche Aktivitäten. Die gesetzliche Regelung und der Zugang zu den Arbeitsplätzen macht es den Gewerkschaften schwierig, Arbeitnehmer_innen überhaupt zu erreichen. Die mangelnde Zugänglichkeit der Arbeitnehmer_innen durch die Gewerkschaften führt dazu, dass viele Arbeitnehmer_innen ihre Rechte nicht kennen und für diese nicht einstehen können. Darüber hinaus ist das Image von Gewerkschaften nicht immer positiv besetzt. Sie treten oftmals durch ihre unterschiedlichen politischen Ausrichtungen und durch innerpolitische Konflikte in Erscheinung. Viele Gewerkschaften zeichnen sich durch eine überaltete und männlich dominierte Führungsriege aus, welche Themen wie Mutterschutz, geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz oder ungerechte Bezahlung von Frauen und Männern in ihren gewerkschaftlichen Forderungen nicht priorisieren.
Außerhalb des Landeszentrums rund um die Hauptstadt Dhaka ist die Lage besonders prekär. Der Südosten des Landes rund um die Region Chittagong ist wirtschaftlich, auch international, bedeutsam – nicht zuletzt aufgrund eines der größten Schiffabwrackungs-Häfen weltweit und durch die hohe Anzahl von sogenannten Export Processing Zones in der Region. Die personellen, organisatorischen und finanziellen Ressourcen von Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen ist in dieser Region besonders gering.
Projektziel: Ziel des Projekts ist es, gewerkschaftliche Aktivist_innen und Führungskräfte, insbesondere junge und weibliche, sowie effektiv menschenwürdige Arbeit in ausgewählten Sektoren (u.a. Bau, Hotelerie, Pharmazie, Textil) rund um die Region Chittagong zu fördern.
Projektpartner: Der Projektpartner ist das Bangladesh Institute of Labour Studies (BILS), eine gewerkschaftsnahen Nicht-Regierungsorganisation mit Hauptsitz in Dhaka, Bangladesch. Sie fördert den Dialog innerhalb der stark fragmentierten Gewerkschaftsbewegung in Bangladesch und setzt sich für die Verbesserung von Arbeitnehmer_innenrechte ein.
Seit 2016 unterstützt das DGB Bildungswerk BUND den Projektpartner BILS bei der Implementierung seiner Projekte in Chittagong.
Laufzeit des Projekts: 1. Januar 2022 – 31. Dezember 2024
Projektfinanzierung: Das Projekt wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert.
Link zur Homepage des Projektpartners: www.bilsbd.org