Von Hyrule nach Vice City Die politischen Fragen der digitalen Spielewelten
Von wegen Krise! Auch 2024 gibt es Branchen, die seit Jahren wachsen – allen voran die Gaming-Industrie. Über 30 Millionen Menschen hierzulande tauchen gerne mal ab in digitale Welten, weltweit sind es mittlerweile bereits um die drei Milliarden, Tendenz steigend. Und trotzdem dringt meist nur wenig aus diesem Paralleluniversum durch in die analoge, die „echte“ Welt. Ein genauerer Blick zeigt aber, dass auch im Schatten von Video- und Computerspielen teils hitzige politische Debatten geführt werden, etwa um die Themen Nachhaltigkeit, Rassismus, Feminismus oder die Repräsentanz von Menschen aus den LGBTQ-Spektren. Gesellschaftliche Fragen also, die wir auch an anderen Stellen diskutieren. Kein Wunder, dass sich immer mehr Politiker*innen für die Gaming-Szene interessieren und deren Treffpunkte zunehmend für ihre Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Besonders interessant ist die Gaming-Branche allerdings auch für Gewerkschaften. Viele Firmen hier haben sehr klein angefangen, Organisationsgrad und Tarifbindung sind sehr schwach – gleichzeitig gibt es schon seit einigen Jahren einen deutlichen Trend hin zur Monopolisierung, wenige Big Player wie Blizzard oder Electronic Arts verteidigen ihre immer größeren Marktanteile. Die strukturellen Probleme der Branche bleiben dabei aber meist unangetastet, knapp 80 Prozent der Beschäftigten sehen Verbesserungsbedarf bei ihren Arbeitsbedingungen als Konsequenz.
In diesem Seminar werden wir gemeinsam einen kritischen Blick auf die Welt der Video- und Computerspiele werfen. Neben ein paar theoretischen Grundlagen werden wir uns mit praktischen Beispielen beschäftigen, mit Praktiker*innen sprechen sowie gemeinsam die zurzeit populärste Messe für digitale Spiele in Deutschland besuchen, die Gamescom.
Dieses Seminar wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogrammes "Demokratie leben!".
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