In Kürze: Lieferketten - Erste Beschwerden
18.12.2023 I Die Entwicklungsorganisation Oxfam und ASTAC, die ecuadorianische Gewerkschaft für Bananenarbeiter_innen, haben beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Beschwerde gegen die Handelsunternehmen Edeka und Rewe eingereicht. Sie berufen sich damit auf das Lieferkettengesetz, das im Januar 2023 in Kraft getreten ist. Unternehmen sind seither verpflichtet, den Schutz der Umwelt und der Menschenrechte entlang der globalen Lieferketten zu verbessern. Doch berichten Arbeiter_innen auf Bananen- und Ananasplantagen bei Zulieferern deutscher Supermarktketten in Ecuador und Costa Rica laut Oxfam von miesen Bedingungen: Gezahlt würden Hungerlöhne, teils weit unter dem Mindestlohn. Beschäftigte müssten auf Plantagen bleiben, wenn Flugzeuge Pestizide sprühten. Gewerkschaftsmitglieder würden unter „fadenscheinigen Vorwänden“ entlassen. Darüber sind Aldi, Lidl, Edeka und Rewe Oxfam zufolge schon im Sommer informiert worden. Aldi und Lidl hätten sich „verhandlungsbereit“ gezeigt, Rewe und Edeka nicht. Die beide Supermarktketten widersprachen den Vorwürfen. Das Bundesamt müsse nun den in den Beschwerden enthaltenen Hinweisen nachgehen und den Handelsunternehmen konkrete Anweisungen geben, was sie dagegen unternehmen sollen, erklärte Oxfam.