Neuigkeiten aus dem Kompetenznetzwerk
Bericht über die Fachtagung "Wie weiter mit der Demokratieförderung?"
Benedikt Widmaier berichtet von unserer Fachtagung.
Im Journal für politische Bildung (Ausgabe 2/2023) berichtet Politikwissenschaftler Benedikt Widmaier von der Fachtagung "Wie weiter mit der Demokratieförderung?", die die Fachstelle Peer-to-Peer-Ansätze im Februar 2023 veranstaltete. Die Tagung stand ganz unter dem Zeichen des Demokratiefördergesetzes, für welches die Bundesregierung im Dezember 2022 einen Entwurf vorgelegt hat. Den Artikel in voller Länge gibt es hier.
Netzwerktagung 2022
Vom 06.-08.04.2022 fand die diesjährige Netzwerktagung des Kompetenznetzwerks statt.
Schon zum zweiten Mal konnten wir in der Bildungsstätte in Hattingen zusammenkommen. Den Auftakt der Veranstaltung machte Barbara Hemkes (BIBB) mit ihrem Vortrag zu „Nachhaltigkeit in der Berufsbildung - Anforderungen und Potenziale zur Stärkung der politischen Bildung“. In unserer Methodenwerkstatt und den Workshops konnten die Modellprojekte aus ihrer Praxis berichten und den Teilnehmenden sowohl die Idee und Theorie, als auch die Umsetzung ihrer Methoden ausführlicher vorstellen. Der Austausch und die gemeinsamen Ansatzpunkte zur Demokratieförderung in der beruflichen Bildung konnten so dieses Jahr sehr praxisnah erarbeitet werden. Gastvorträge von Tanja Lenuweit und Christoph Hövel zu „Verschwörungsmythen im Kontext der beruflichen Bildung - Herausforderungen und Handlungsspielräume demokratiefördernder Arbeit“ rundeten die dreitägige Veranstaltung ab. Wir danken allen Teilnehmenden für eine erfolgreiche Netzwerktagung und freuen uns auf unsere weitere Zusammenarbeit
Bildungsansätze als Bindeglied
Am 22.02.2022 führte die Fachstelle Übergangssystem den digitalen Fachaustausch „Bildungsansätze als Bindeglied: Zum Zusammenspiel theoretischer Perspektiven und praktischer Erfahrungen in der Demokratieförderung im Übergangssystem“ durch.
Die Fachstelle stellte ihr Konzept eines Bildungsansatzes als Bindeglied zwischen Theorie und Praxis vor und kam mit Expert*innen aus der Bildungsforschung sowie aus der praktischen Bildungsarbeit zu verschiedenen Fragen ins Gespräch. Es wurde diskutiert, wie das Menschenbild, das Bild von Gesellschaft sowie das Bild von Bildung, das wir voraussetzen, die Entwicklung von Bildungsansätzen beeinflussen, sowie an welchen Stellen in der praktischen Bildungsarbeit Elemente unseres Bildungsansatzes einfließen. Die Fachstelle erhielt wertvolle Anregungen der Teilnehmenden, etwa zur Entwicklung neuer theoretischer Grundlagen oder zur Verbesserung des Theorie-Praxis-Transfers, die in der Dokumentation des Fachaustauschs nachgelesen werden können.
Neues Methodenheft
Im Dezember letzten Jahres erschien das neue Methodenheft der Fachstelle Peer-to-Peer-Ansätze zum Schwerpunktthema 2021: "Wir wollen mitbestimmen - Für eine starke Demokratie in der beruflichen Bildung!".
Das Übungsheft stellt methodische Ansätze vor, Auszubildenden, Berufsschüler_innen und dual Studierenden ihre eigenen Mitbestimmungsmöglichkeiten in einer demokratischen Gesellschaft bewusst zu machen. Mit unserem Ansatz wollen wir dazu beitragen, Strukturen an Orten der beruflichen Bildung mit Leben zu füllen, junge Menschen in ihrem Engagement bestärken und bei ihrer Weiterqualifizierung unterstützen. Das neue Methodenheft ist sowohl in gedruckter Form als auch online verfügbar.
Expert_innen-Webtalks
Mit den Expert*innen Webtalks bietet die Fachstelle Peer-to-Peer-Ansätze die Möglichkeit, sich mit Fachexpert*innen auszutauschen, gemeinsam Problemlagen und mögliche Lösungsansätze zu diskutieren, sowie die eigenen Erfahrungen einzubringen.
In unseren bisherigen WebTalks durften wir mit Prof. Dr. Werner Nienhüser von der Universität Duisburg-Essen unter dem Titel »Was (junge) Menschen über Mitbestimmung denken – empirische Befunde« der Frage nachgehen: Welche Themen motivieren junge Menschen, sich zu engagieren? Werner Nienhüser diskutierte mit uns zentrale Erkenntnisse seiner zusammen mit Kolleg_innen Ende 2018 veröffentlichten Studie. Bei unserem zweiten WebTalk „Von JAV zu SV - Wie stärken wir Mitbestimmung in der beruflichen Bildung?" betrachteten wir mit Magdalena Krüger das sonst eher unbeachtete Forschungsfeld der Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV). Sie zeigte auf, wie die Arbeit von JAVen bundesweit organisiert ist und wo eine Unterstützung nötig ist. Im Anschluss haben wir mit Bernard Bielmann einen Blick auf die Situation von Schüler*innenvertretungen an berufsbildenden Schulen geworfen. Dabei diskutierten wir Fragen wie: Wie ist es um die Interessenvertretung an diesem Ort der beruflichen Bildung bestellt, der selten im Mittelpunkt öffentlicher Aufmerksamkeit steht? Und was kann und muss getan werden, um diesen Raum der demokratischen Mitbestimmung zu stärken?
Qualifizierungsreihen für Berufsschullehrkräfte und Ausbilder_innen
Unter dem Titel „Demokratisches Miteinander“ wird die Gelbe Hand bis 2024 zwei dreigliedrige Qualifizierungsreihen für Berufsschullehrkräfte sowie für Ausbilder_innen veröffentlichen.
Diese können dann lizenzfrei genutzt werden, um mit innovativen Methoden der politischen Bildung auf aktuelle Herausforderungen in der Berufsbildung zu reagieren. Nach einer mehrstufigen Bestands- und Bedarfsanalyse im Jahr 2020 wurden im letzten Jahr die ersten Konzepte der beiden Reihen praktisch erprobt und evaluiert. Thematisch standen die Vermittlung demokratischer Werte im Ausbildungsalltag und der Umgang mit digitalem Hate-Speech im Fokus. Die beiden Konzepte sind jetzt als Print bei der Gelben Hand erhältlich sowie online verfügbar.
Auftaktveranstaltung der Beratungs- und Transferstelle
Am 25.10.2021 fand die Auftaktveranstaltung der Beratungs- und Transferstelle Demokratieförderung statt, die im Rahmen der Fachstelle Fachpersonal eingerichtet wurde.
In zwei Online-Veranstaltungen für das Berufsbildungspersonal und arbeitsweltliche Multiplikator_innen wurden die Angebote der Transfer- und Beratungsstelle vorgestellt. Als Kostprobe der Angebote der Beratungsstelle ging Caglar Ekici in seinem Vortrag „Demokratiefeindlichkeit in Deutschland“ auf politische Vorstellungen sowohl in der Mehrheitsgesellschaft als auch in der Migrationsgesellschaft ein, die auf Vorstellungen von Ungleichwertigkeit basieren. Insbesondere unterstrichen die Teilnehmenden die Notwendigkeit für die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen demokratiefeindlichen Ansichten, da diese immer wieder in ihrem beruflichen Alltag jungen Menschen begegnen, die demokratische Werte und das demokratische politische System ablehnen. Mit unserer neuen Beratungs- und Transferstelle wollen wir das Berufsbildungspersonal, Einrichtungen der Berufsbildung und arbeitsweltliche Multiplikator_innen unterstützen, damit sie an den Lernorten „Ausbildungsbetrieb“ und „berufsbildende Schule“ ein demokratieförderndes Projekt starten oder anregen können. Auch bietet die Beratungsstelle Infos zu den einzelnen Themen der Demokratiebildung und zu didaktisch/methodischen Fragen.
Netzwerktagung 2021 - ein voller Erfolg!
Vom 20.-22.09.2021 fand die diesjährige Netzwerktagung des Kompetenznetzwerks statt.
Nach anderthalb Jahren Pandemie war es uns eine große Freude, alle Fachstellen und Modellprojekte dieses Jahr endlich persönlich vertreten unter einem Dach zu treffen. Den Auftakt der Veranstaltung machte Dr. Eva Anslinger mit ihrem Vortrag "Demokratiebildung in der beruflichen Bildung und Möglichkeiten der Mitbestimmung". In verschiedenen Workshops konnten sich unsere Fachstellen ausführlicher vorstellen und mit den Modellprojekten gemeinsame Ansatzpunkte zur Demokratieförderung in der beruflichen Bildung erarbeiten. Gastvorträge von Joscha Wagner und Mark Haarfeldt rundeten die dreitägige Veranstaltung ab. Wir danken allen Teilnehmern für eine erfolgreiche Netzwerktagung und freuen uns auf unsere weitere Zusammenarbeit!
Fachdiskussion zur Zukunft des Übergangssystems
Am 26.08.2021 führte die Fachstelle für Demokratieförderung im Übergangssystem eine digitale Fachdiskussion zur Zukunft des Übergangssystems durch.
Die Fachstelle diskutierte mit Expert*innen aus der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Forschungsinstitut betriebliche Bildung, dem Kultusministerium Baden-Württemberg sowie der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg Entwicklungen des Übergangssystems und der Demokratie in der beruflichen Bildung. In einem ersten Schritt stand die Diskussion der Auswirkungen der Pandemie sowie der Digitalisierung auf das Übergangssystem und den Stellenwert der Demokratie in der beruflichen Bildung im Mittelpunkt. Im weiteren Verlauf wurden konkrete Anhaltspunkte, um Demokratieförderung im Regelsystem zu etablieren, diskutiert. Die Fachstelle erhielt wertvolle Anregungen der Teilnehmenden, die in der Dokumentation der Fachdiskussion nachgelesen werden können.
Impulse der Beiratssitzung 2021
Die jährliche Sitzung des Beirats fand am 26.05.2021 als digitale Veranstaltung statt.
Hierbei haben sich die Beiratsmitglieder mit Vertreter*innen der Fachstellen zu verschiedenen Aspekten des Jahresthemas ausgetauscht. Sie haben diverse Fragestellungen vertiefend diskutiert, etwa die strukturellen Veränderungen im Übergangssystem, Partnerschaften zwischen Ausbilder*innen, Jugend- und Auszubildendenvertretungen und Schüler*innenvertretungen sowie die Förderung von Engagement und Partizipation in Mitbestimmungsstrukturen. Der Beirat ist auch in diesem Jahr ein wichtiger Impulsgeber für die Arbeit des Kompetenznetzwerks und seine strategische Ausrichtung.