
Silvester-Krawalle: Kritik an CDU, GDP will Runden Tisch
Nach Ausschreitungen in der Silvesternacht hat die CDU Berlin der Verwaltung einen Fragenkatalog geschickt, in dem sie unter anderem nach den Vornamen von Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit fragt. Daran gab es heftige Kritik. „Damit lässt die CDU ihre rechtspopulistische Maske fallen”, sagte der innenpolitische Sprecher der SPD, Tom Schreiber, der Deutschen Presse-Agentur. Vasili Franco sprach von einer „Verbreitung von rassistischen Ressentiments“. Der innenpolitische Sprecher der Linken, Niklas Schrader, schrieb auf Twitter, die CDU wolle den „deutschen Tatverdächtigen offenbar das Deutschsein absprechen“. Der Berliner CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Kai Wegner verteidigte das Vorgehen: „Wir müssen die Namen wissen, damit wir passgenaue Antworten geben und die Jugendlichen erreichen können.“ Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, forderte einen Runden Tisch mit Politik, Integrationsbeauftragten, Wissenschaft, Sozialarbeit, Polizei und Rettungskräften. „Wir brauchen diese Debatte sofort, und wir brauchen Ergebnisse, klare Konzepte und einen Plan, wer was umzusetzen hat“, sagte Kopelke. Zwar sei schon heute klar, dass „in vielen Fällen gruppendynamische Prozesse, Alkoholmissbrauch, Sozialisationsdefizite und die Verfügbarkeit pyrotechnischer Gegenstände“ die Ereignisse ausgelöst hätten. „Menschen pauschal abzustempeln und als verloren zu erklären, sei jedoch falsch“, so die GdP.